Dienstag, 12. Februar 2008

Apple Aperture 2.0: First impressions

Apple hat heute die Foto-Software Aperture in Version 2.0 veröffentlicht. Anbei ein paar erste Eindrücke.

In Aperture 2.0 hat sich einiges getan. Das UI ist jetzt nochmal aufgeräumter, es gibt weniger Knöpfe auf der Oberfläche, und sie haben sich das "Module" (Entwickeln, Bibliothek usw.) aus Lightroom abgeguckt. Du hast jetzt links Kartei-Reiter für "Projekte", "Metadaten" und "Anpassen". Die gleiche Palette kann man auch als Floating Window öffnen z.B. für den Fullscreen-Modus.

Das Geotagging hätte schöner werden können. Wenn Aperture ein Bild mit Geodaten erkennt, gibt es im Darstellungs-Menü den Punkt "Auf Karte zeigen...", der ein Safari-Fenster aufmacht und das Bild in Google Maps anzeigt.

Die Integration in Web-Dienste wie .Mac ist jetzt wirklich klasse, man kann jetzt direkt in eine .Mac-Webgallery exportieren, sodass das auch am iPhone direkt schön aussieht und schnell lädt. Sie werben zwar auf der Homepage auch mit Flickr-Support, aber den finde ich nirgendwo. Anscheinend meinen sie das Flickr-Export-Plugin...

Geschwindigkeitsmäßig hat sich auch viel getan, die Library ist jetzt rasend schnell, Begradigen ist endlich benutzbar und ähnlich schnell wie in Picasa, und auch in sehr großen Libraries (bei mir > 20000 Fotos) bleibt das UI immer responsive. Anscheinend haben sie da konsequent in das ganze UI Multithreading eingezogen und die Render-Engine für die Fotos komplett überarbeitet.

Es gibt auch viele neue Bearbeitungsfunktionen; der Korrekturpinsel funktioniert jetzt so gut wie in Photoshop. "Wiederherstellen" ist sehr schön um überbelichtete Bereiche zu retten. Klappt natürlich nur bei RAW sinnvoll, aber da wirklich sehr sehr gut. Er erkennt automatisch die überbelichteten Bereiche, regelt da die Belichtung runter um Details zurückzuholen und läßt den Rest des Bildes unangetastet.

Den Bucheditor hab ich mir nur kurz angeguckt, werde aber bald mal ein Buch bestellen. Es gibt ein paar sehr schöne neue Templates, die anders als bei iPhoto komplett anpassbar sind. Sehr schön.

Was mir auf den ersten Blick nicht gefällt:
  • Der Geotagging-Support könnte schöner sein.
  • Im Gegensatz zur alten Version sind die Keycommands jetzt komplett customizable, IMO ein großes Usability-Drama wenn man an einen anderen Rechner geht der gerade nicht das eigene Keycommand-Set installiert hat. Blöderweise haben sich auch die defaults gegenüber der 1.5 geändert, man muß sich also erstmal zurecht finden...
  • Ohne das fertige Paket in der Hand zu halten scheint es mir, wenn ich auf die Website gucke, so als ob die Packung deutlich geschrumpft ist und damit auch nur noch ein kleines, rudimentäres Handbuch dabei ist, wenn überhaupt.
  • Direktes "Anbinden" einer Kamera (um Fotos direkt auf den Rechner zu kopieren ohne Umweg über die Speicherkarte) funktioniert leider nur mit Nikon- und Canon-Kameras.
  • Es gibt immernoch keine Architektur für Bearbeitungs-Plugins. Nach wie vor gibt es nur Plugins für den Export zu z.B. Flickr.
  • Ansonsten ein wirklich feines Update. Leider darf man mit der Trial-Version nur eine Test-Library anlegen, nicht aber seine bestehende Library weiter verwenden. Ich habe zwar alle Bilder auf meiner Foto-Platte mal testweise in die Test-Library eingeladen (was rasend schnell ging), aber bis zum Eintreffen der Vollversion mit der Trial-Version zu arbeiten ist so leider nicht möglich...

2 Kommentare:

--- hat gesagt…

Hört sich gut an, aber da ich leider immer noch keinen Mac habe, bleibe ich vorerst bei Lightroom.
Gruß,
Dirk

Bernd hat gesagt…

Ich habe gestern auch ein bisschen mit der Trial rumgespielt. Da ich als Aperture-Neuling von der Featureflut leicht erschlage war habe ich mir einige Apple-Tutorials (http://www.apple.com/aperture/tutorials/) angesehen. Die sind sehr zu empfehlen.
Ansonster erstaunlich was man aus einem RAW noch so alles rausholen kann.

Bernd